Die verschieden Formen von Gewalt sind uns allen sicherlich in der oder anderen Form in unserem eigenen Leben schon begegnet. Letzthin hat jemand behauptet physische Gewalt sei weniger dramatisch als psychische. Da beispielsweise bei Schlägen die Gewalt nur so lange andaure, wie sie auch angewandt werde; hingegen bei der psychischen Gewalt, z.B. bei ständigen Bedrohungen, die Gewalt ununterbrochen möglicherweise über einen sehr langen Zeitraum andaure. - Diese Erklärung zeigt mir, dass die Bewertung, welche Gewalt als schrecklicher Erlebt wird, stets mit der Perspektive der betroffenen Opfer zusammenhängt.
Meines Erachtens kann man die physische wie die psychische Gewalt nicht in ein solches Bewertungsschema hineinpressen, da persönlich erlebte Gewalt nie vergleichbar ist. Beide Arten von Gewalt lösen bei den betroffenen Opfern Schreckensphantasien aus, die man am liebsten als etwas "Nichtgeschehenes" verdrängen möchte. Da die Szenen der Gewalterlebnisse auch nach dem Ereignis in der Erinnerung wirklichkeitsnah oder bruchstückhaft immer wieder durchgelebt werden müssen, graben sie sich immer tiefer in unser Unterbewusstsein ein.
Denken wir hierzu einmal zurück in unsere eigene Kindheit, und wir werden alsbald eine Erinnerung aufzählen können, die uns in irgendeiner Art negativ bis zum heutigen Tag geprägt hat. Gerade solche Ereignisse, die wir in den Kinderjahren erleben, besser gesagt erdulden mussten, beeinflussen die Art des Erleben bis weit in unser Erwachsenenalter.
Dann gibt es den Umstand der Verdrängung, wo unser Inneres versucht, schreckliche Erlebnisse aus unserer bewussten Erinnerung herauszuhalten, damit wir als Person weiterhin in der Gesellschaft gut funktionieren können.
Ebenfalls von Bedeutung ist das Schuldgefühl, das viele Opfer von Gewalttaten mit sich herumtragen. Denn viele Fragen bleiben nach einer erduldeten Gewalttat für einen ungeklärt: Warum wurde ich Opfer? War ich einfach zur falschen Zeit am falschen Ort? Trage ich wegen meinem Verhalten irgendwie Mitschuld an der erlebten Gewalttat? Hatte ich einfach Pech in die falsche Familie hineingeboren worden zu sein? - Alles offene Fragen, die auch von den Betroffenen selber nicht einfach so beantwortet werden können. Eine grundlegende Antwort für all diese Fragen gibt es trotzdem: Die Schuld bezüglich der Tat der Gewaltanwendung liegt stets beim Anwender der Gewalt, dem Täter und nicht beim Opfer! Ausnahmen sind dort anzuerkennen, wo Gewalt als letztes Mittel zum Selbstschutz angewendet wird, im Sinne einer Notlage (Notwehr).
Und nun noch zum heiklen Thema "Gewalt in der Kindererziehung": Gewalt als Erziehungsmittel ist in vielen Gesellschaftsformen immer noch akzeptiert - zwar nicht mehr so offensichtlich, doch meist versteckt im Schutze des Rechts auf familiäre Privatsphäre. Auch in der unsrigen westlichen Gesellschaft ist diese Problematik immer noch vorhanden, auch wenn langsam in allen Gesellschaftsschichten ein diesbezügliches Umdenken stattfindet.
Für alle Kinder und Jugendliche, die in irgendeiner Form von Gewalt zu Hause, in der Schule oder am Ausbildungsplatz betroffen sind, ist es ungemein wichtig, Unterstützung z.B. bei Fachstellen zu suchen, damit die entsprechende Gewaltanwendung ein Ende finden kann. Mit jemanden über das erlebte Unrecht zu sprechen, ist ein wichtiger Schlüssel, um solche Gewaltsspiralen zu stoppen.
"Mut tut gut!"
Hier habe ich für Dich ein paar weiterführende Links, die Dir helfen können:
- Büchertipps zum Thema "Gewalt gegen Kinder und Jugendliche"
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Amira
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