Mutismus (lat. mutitas „Stummheit“, mutus „stumm“; psychogenes Schweigen) ist eine Kommunikationsstörung, wobei keine Defekte der Sprachorgane und des Gehörs vorliegen. Der Mutismus tritt mehrheitlich in Verbindung mit einer Sozialphobie auf. Im Jugend- und Erwachsenenalter ist das Schweigen häufig eingebettet in Depressionen.
Häufigkeit und Verbreitung
Mutismus ist eine sehr seltene und oft unbekannte Kommunikationsstörung von der etwa zwei bis fünf Kinder von 10.000 Vorschul- oder Schulkindern (Goodman/Scott 1997) betroffen sind. Die Angaben zur Geschlechterverteilung (Mädchen:Jungen) sind unterschiedlich. Sie reichen von 1,6:1 (Steinhausen&Juzi 1996) bis 2,6:1 (Dummit et al. 1997). Diese Ergebnisse sind unsicher, da sie anhand kleiner Populationen gewonnen wurden (100 oder 50 Personen). Bemerkenswert ist, dass es sich beim selektiven Mutismus um die einzige Sprachstörung handelt, bei der mehr Mädchen als Jungen betroffen sind.
Die Autoren Kurth und Schweigert 1972 unterscheiden den Frühmutismus der zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr auftritt und dem Spätmutismus. Diese Form zeigt sich häufig bei Schuleintritt zwischen dem 5. bis 7. Lebensjahr. Eine alternative Bezeichnung ist daher der Schulmutismus.
Symptome und Beschwerden
Der mutistische Patient spricht überhaupt nicht (totaler Mutismus) oder er schweigt nur bestimmten Menschen gegenüber bzw. in bestimmten Situationen (selektiver Mutismus, auch: elektiver Mutismus). Zudem finden Formen des Kontaktabbruchs auf der Ebene der nonverbalen Kommunikation statt.
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Amira
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