Je nach familiärer Konstellation kann eine psychische Erkrankung eines Angehörigen durchaus positive Impulse für das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Familie bewirken. Vor allem dann, wenn nicht Tabuisierung und Ausgrenzung im Zentrum stehen, sondern Verständnis und Unterstützung für das Andersein des Betroffenen.
Oder noch mehr, wenn man als Angehöriger erkennt, dass die Begleitung einer Person in einer solch schwierigen Lebenssituation Chancen für einen selber bereit hält. Zu wissen, dass man nicht auf zwei verschieden Seiten steht - sprich: gesund/krank - sondern als Mitfühlender Mensch, der der Spur der eigen Bestimmung folgt, kann überaus bereichernd sein.
Doch oftmals will man in der eigenen Familie nicht erkennen, dass Gesundheit und Krankheit ganz nahe beieinander liegen, gerade so als ob die beiden Begriffe sich gegenseitig bedingen würden, um Leben überhaupt sinnerfüllt gestalten zu können.
Erkennt man dies nicht, wird man immer versucht sein, den anderen als Kranken zu sehen und ihn auf die Dauer als "Lebensbremse" zu empfinden. Man beginnt ihn zu pathologisieren, religiös zu stigmatisieren, als nicht dazu gehörend zu empfinden. Auch die Scham, jemanden in der Familie zu haben, der ein psychisches Leiden hat, kann meist zu ungewollten Ausgrenzung des Betroffenen, manchmal sogar der ganzen Familie führen. Dass das Umfeld in einer solchen Situation auch Pausen zum Atmen braucht, z.B. bei ständiger Rundumbetreuung, versteht sich von selbst.
Wichtig zu erkennen ist, dass die Begriffe gesund/krank in ihrer Bedeutung nur relativ sind. Deshalb braucht es in einer solchen anspruchsvollen Situation eine wohlwollende Vernetzung aller Beteiligten untereinander, die weder auf Scham, Ausgrenzung noch auf ein heldenhaftes Helfersyndrom basiert. Erst dann wird das Handeln aller Beteiligten in der Familie sinnstiftend.
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Amira
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