Was ist ein Klettersteig?
Ein Klettersteig ist ein gesicherter Wanderweg in den Bergen, der mit Stahlseilen, Leitern und anderen Hilfsmitteln ausgestattet ist. Diese Wege ermöglichen es Wanderern, steile Felswände und schwierige Passagen sicher zu überwinden, ohne dass umfassende Klettererfahrungen erforderlich sind. Klettersteige sind in verschiedene Schwierigkeitsgrade eingeteilt, von leicht bis extrem anspruchsvoll, und bieten oft atemberaubende Ausblicke und ein intensives Naturerlebnis. Die Ausrüstung umfasst in der Regel gute Bergschuhe, einen Helm, Handschuhe, einen Klettersteigset mit Karabinern und einem Auffanggurt. Sicherheit und richtige Technik sind entscheidend, um Unfälle zu vermeiden. Klettersteige sind bei Bergsportlern und Naturliebhabern sehr beliebt.
Fantastischer Klettersteig “Fernau”
Autor: Lukas W., 14 Jahre, Schweiz
Neustift im Tirol, 16.08.2024: Schon seit etwas mehr als einer Woche bin ich jetzt hier im Tirol in den Ferien und habe gerade etwas sehr Aufregendes und auch Packendes erlebt. Ich habe meinen mehrjährigen Wunsch erfüllt, und habe endlich meinen ersten Klettersteig bezwungen – und zwar hier im Stubaital, Tirol.
Aber fangen wir ganz von vorne an…
Ich wachte am heutigen Tag schon früh auf, gespannt, was der kommende Tag mir bringen mag. Ich ass sehr schnell das Frühstück, da ich doch so gehypt auf den heutigen «Ausflug» war. Ich ging nämlich mit einem Bergführer, namens Martin, auf den Klettersteig Fernau. Ich hatte mich vorab schon über diesen bekannten Klettersteig informiert und dabei bereits schon vieles herausgefunden. Der Schwierigkeitsgrad des Klettersteigs war der “Schall-Skala” nach stellenweise C/D und dauere je nach dem 1 ½ bis 2 Stunden.
Ich traf mich also um neun mit meinem Bergführer Martin, und wir begaben uns zur Talstation der Stubaier-Gletscherbahn, wo wir bis zur Mittelstation Fernau hochfuhren. Von dort aus wanderten wir zur Dresdner-Hütte, wo Martin mir die Kletterausrüstung und ihre Anwendung zeigte.
Von der Dresdnerhütte ging es dann zum Klettersteig (das mit dem Übungsklettersteig erspare ich euch hier, haha!). Es begann mit einigen leichteren Passagen, doch urplötzlich befand ich mich schon in luftiger Höhe…
Glücklicherweise bin ich nicht einer, der Höhenangst hat, und so kraxelte ich mutig weiter und erreichte alsbald das erste Steilstück. Hier ging es sehr steil nach oben, und zwar mittels Leitern – im ersten Augenblick war in mir ein furchteinflössender Eindruck aufgekommen, aber ein «okay-er» im anderen Augenblick. Ich dachte dabei immer: «Es geht immer nur nach oben, nicht (mehr) nach unten.» Und ich denke mal, mit dieser Philosophie im Hinterkopf kommt man schon weiter im Leben – sofern deine Wohnung nicht im Untergeschoss liegt… egal.
Dann stand ich auch schon vor der nächsten Herausforderung: Ein Durchpressen durch einen schmalen Felsspalt, neben dem es etwa 80 Meter tief hinunterging… uiuiui!
Denkt man, man hätte da schon alles gesehen, falsch gedacht. Wir sind hier erst in der Hälfte des Klettersteigs! Es gab nämlich noch einige steilere Stellen, bei denen es (denke ich) etwas mehr als nur 80 Meter herunterging. Bei diesen Stellen tat ich mich weniger schwer und die gefielen mir gut, denn es gab eiserne Tritte in der Wand und man hatte guten «Gripp», was hier am Fels das A&O ist.
Aber es gab auch eine Stelle, da wusste ich nicht mehr weiter und fragte «verzweifelt» den Bergführer um Hilfe – nur um dann zu erfahren, dass ich den Tritt bereits vor mir hatte, ja sogar bereits drauf stand. Doch wohl zu dumm war, um zu kapieren, dass das der Tritt war, den ich benutzen könnte, um weiterzukommen… achje!
Nach etwa einer halben Stunde einfacherer Stellen, kamen welche, die ich auch selbst meistern durfte. Der Bergführer liess mich alleine das nächste Teilstück absolvieren, und so kraxelte dieser mir hintendrein, weil er anscheinend fand, dass ich das mittlerweile selber gut könne. Und ich konnte es
auch, ansonsten würde ich das jetzt ja kaum schreiben…
Danach kam ich zu einem «erwanderbarem» Abschnitt, den ich deshalb so benenne, weil man auf diesem Teil des Klettersteigs mit Leichtigkeit einfach gehen konnte. Der Teil war länger als gedacht, doch schliesslich erreichte ich den Gipfel um 11:20 Uhr und war somit in 1 Stunde und 20 Minuten. 10 Minuten schneller als der Rekord, denke ich also mal, hä? Nein, nein… oder doch?
Oben, am Egesengrat trug ich mich ins Gipfelbuch ein und genoss zusammen mit Martin die tolle Aussicht.
Schon bald machten wir uns auf den Weg zurück zur Dresdner-
Hütte. Hierfür stiegen wir auf einer anderen Route über einen normalen Wanderweg ab, ganz einfach («biss’l Steil»… wie man in Österreich sagt). Unten angekommen, tranken wir noch etwas (jaja, Cola, okay) und danach packten wir zusammen und fuhren zurück ins Tal.
Also, Adios, Adieu, Servus und Auf Wiedersehen oder wie es sich hier gehört: Bergheil!
Anmerkung: Nach dem Klettersteig habe ich mich top-fit gefühlt. Am nächsten Tag dann «eher» verkatert… haha!
Über eine Bewertung und/oder einen Kommentar von Dir zu meinem Erlebnisbericht über den Klettersteig Fernau würde ich mich freuen.
Besucher-Bewertung “Erlebnisbericht Klettersteig Fernau (A)” – netz-familie.ch
Fernau top, sag ich!
Servus Lukas, ich war auch einmal dort. Leider kam dort schlechtes Wetter, und wir mussten wieder absteigen. Einfach Pech sag ich nur!
Aber Dein Bericht finde ich cool und die Fotos erst. Schade aber mit den eyes auf deinem Kopf 🙂
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