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Von den eigenen Kindern kritisiert und ausgegrenzt

Von eigenen Kindern kritisiert und ausgegrenzt - Ratgeber
In jeder Familie gibt es Momente, in denen Konflikte auftreten. Einige dieser Konflikte können besonders schmerzhaft sein, insbesondere wenn Eltern von ihren eigenen Kindern kritisiert oder ausgegrenzt werden. Solche Situationen sind herausfordernd und können emotional sehr aufwühlend sein. In diesem Elternratgeber möchten wir Ihnen aufzeigen, wie Sie konstruktiv mit solchen Momenten umgehen können.

Das Problem verstehen

Warum passiert das?

Kinder und Jugendliche durchleben verschiedene Entwicklungsphasen, in denen sie ihre Identität und Unabhängigkeit suchen. Während dieser Phasen kann es vorkommen, dass sie ihre Eltern kritisieren oder sich von ihnen distanzieren. Es ist wichtig, diese Verhaltensweisen als Teil ihres Wachstumsprozesses zu verstehen.

Emotionale Faktoren

Oft stecken hinter der Kritik und Ausgrenzung starke Emotionen, die nicht immer klar formuliert werden können. Frust, Angst oder Unsicherheit können Ursachen sein. Ein offenes Ohr und ein Verständnis für diese Emotionen sind entscheidend.


Hilfreiche Strategien

1. Zuhören ohne Urteil

Die erste und vielleicht wichtigste Reaktion ist aktives Zuhören. Lassen Sie Ihr Kind seine Gefühle und Gedanken ausdrücken, ohne sofort zu urteilen oder zu unterbrechen. Dies schafft eine Atmosphäre des Vertrauens und zeigt, dass Sie ihre Gefühle ernst nehmen.

Beispiel: Maria, Mutter von zwei Teenagern, sagt: “Ich habe gelernt, meinen Kindern zuzuhören, selbst wenn ihre Worte hart sind. Durch das Zuhören haben wir viele Missverständnisse klären können.”

2. Eigene Emotionen kontrollieren

Es ist verständlich, dass Kritik von den eigenen Kindern schmerzhaft ist. Dennoch ist es wichtig, in solchen Momenten ruhig zu bleiben. Ihre Reaktion kann beeinflussen, wie das Gespräch verläuft und ob Lösungen gefunden werden können.

Beispiel: Peter, Vater von drei Kindern, erinnert sich: “Als mein Sohn mir sagte, ich sei unfair, musste ich tief durchatmen und mich daran erinnern, dass es höchstwahrscheinlich nicht persönlich gemeint ist.”

3. Gemeinsam Lösungswege finden

Anstatt in einen Verteidigungsmodus zu gehen, arbeiten Sie gemeinsam an Lösungen. Fragen Sie Ihr Kind, wie Sie die Situation verbessern können, und seien Sie bereit, Kompromisse einzugehen.

Beispiel: Anna und ihr Sohn entwickelten gemeinsam einen Plan, wie sie mehr Zeit füreinander finden können: “Wir haben beschlossen, jeden Samstag etwas zusammen zu unternehmen. Das hat unsere Beziehung sehr gestärkt.”

4. Unterstützung suchen

Es kann hilfreich sein, externe Unterstützung in Anspruch zu nehmen, etwa durch eine Familientherapie. Ein neutraler Dritter kann oft neue Perspektiven aufzeigen und dabei helfen, festgefahrene Dynamiken aufzulösen.

Beispiel: Familie Müller suchte die Hilfe eines Familientherapeuten: “Wir haben viel gelernt, wie wir besser kommunizieren und aufeinander eingehen können.”


Langfristige Maßnahmen

1. Offene Kommunikation fördern

Eine offene und ehrliche Kommunikation ist der Schlüssel zu einer gesunden Eltern-Kind-Beziehung. Schaffen Sie regelmäßige Gelegenheiten, um miteinander zu sprechen, ohne dass es dabei um Konflikte geht.

Beispiel: Die Familie Schmid hat eingeführt, dass sie beim Abendessen über ihren Tag sprechen: “Dadurch haben wir das Gefühl, besser voneinander zu wissen und Konflikte treten seltener auf.”

2. Klare Grenzen setzen

Auch wenn es wichtig ist, auf die Gefühle und Bedürfnisse der Kinder einzugehen, sollten klare Grenzen gesetzt werden. Diese helfen den Kindern, sich sicher und verstanden zu fühlen.

Beispiel: Familie Huber hat klare Regeln für die Nutzung von Bildschirmen festgelegt: “Unsere Kinder wissen genau, welche Regeln gelten und warum.”

3. Zeit für sich selbst nehmen

Vergessen Sie nicht, auch auf sich selbst zu achten. Es kann sehr belastend sein, ständig mit Kritik konfrontiert zu werden. Zeit für sich selbst, Selbstfürsorge und der Austausch mit anderen Eltern können helfen, sich zu stärken.

Beispiel: “Jeden Sonntag treffe ich mich mit meiner Freundinnengruppe zum Frühstück. Diese Zeit gibt mir neue Energie und Perspektiven,” erzählt Sabine, Mutter von zwei Töchtern.


Persönliche Geschichten – Ein Einblick

Die Geschichte von Familie Meier

Die Meiers erleben eine besonders schwierige Zeit, als ihre Tochter Lisa in die Pubertät kommt. Die Konflikte nehmen zu, und die Eltern fühlen sich oft ausgegrenzt. Schließlich beschließen sie, das Gespräch zu suchen und Lisas Bedürfnisse und Ängste ernst zu nehmen.

“Meine Eltern waren am Anfang sehr verletzt, aber sie haben nicht aufgegeben, mit mir zu reden,” erinnert sich Lisa. “Wir haben einen Weg gefunden, besser miteinander umzugehen.”

“Es war wirklich hart für uns, diese Kritik zu hören,” erzählt Herr Meier, “aber wir haben gelernt, dass hinter Lisas Worten ein großer Hilferuf steckte.”


Fazit

Kritik und Ausgrenzung von den eigenen Kindern sind schmerzhaft, aber sie bieten auch die Chance, die Familienbeziehung zu stärken und zu vertiefen. Durch aktives Zuhören, emotionale Kontrolle, die Suche nach gemeinsamen Lösungen und die Einbeziehung externer Unterstützung können neue Wege des Miteinanders gefunden werden.

Weitere hilfreiche Informationen und Beratung finden Sie auf unserem Elternportal.

Sie sind nicht allein – gemeinsam schaffen wir eine unterstützende und stärkende Gemeinschaft.

NFK


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Das Autoren-Team NFK von der Redaktion netz-familie.ch stammt aus den Berufsfeldern Sozialpädagogik und Psychologie.

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